Ein Wanderführer, dem nie etwas zu viel wurde, ein Arzt, der bereitwillig zu jeder Zeit Fragen beantwortete und viele Gespräche rund um das Thema Diabetes zwischen den Teilnehmern des Wanderwochenendes, das waren die Fakten, die nicht nur mir auffielen.
Eine bunt gemischte Truppe hatte sich wieder zum Wandern, diesmal in der Umgebung von Leutkirch, zusammengefunden. Erfreulich auch, dass neue Teilnehmer dabei waren.
Nachdem wir uns durch den gewohnt unerfreulichen Verkehr nach Leutkirch durchgekämpft hatten, ging nach Bezug der Quartiere das Programm sogleich los. Zu Beginn führte uns eine sehr engagierte Stadtführerin durch Leutkirch. Zugegeben, wir waren vielleicht angesichts der Informationsfülle, nicht immer die aufmerksamsten Zuhörer, aber stets bemüht aufkommende Konzentrationsschwächen unauffällig zu halten. Es gab ja auch viel Schönes zu sehen.
Es lud auch das schöne Wetter ein, sich irgendwo zu einem kühlen Getränk hinzusetzen und manch sehnsuchtsvoller Blick ging in Richtung Gastronomie. Schließlich kam dann der Zeitpunkt, an dem wir uns zu einem gemütlichen Abendessen in einer Brauereigaststätte zusammenfanden. Hier war jeder zufrieden!
Am nächsten Morgen trafen wir uns zu einer mehrstündigen Wanderung durch das Wurzacher Ried. Die Strecke war eben und für alle gut zu bewältigen und es gab ein Angebot, seitens unseres Arztes, die Dauer der Laufzeit durch Abholen per Auto zu verkürzen.
Beim Mittagessen ergab sich die Möglichkeit zur Teilnahme an einer „Bähnle-Fahrt“ durchs Moor. Mitten im Moor erfolgte ein Halt und eine sehr gekonnter und humorvoller Vortrag zur Landschaft und zu dem Projekt „Bähnle“ durch ein Mitglied des örtlichen Heimatvereins, der sich hier sehr stark engagiert.
Nur ein Punkt muss nach umfangreichen Recherchen korrigiert werden: Ja es wurde im Ried eine Moorleiche gefunden und zwar im Jahr 1994. Es handelte sich um eine junge Frau, die seit 7 Jahren vermisst war. Ihr Freund hatte sie erschossen und wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
Wieder zurück in unseren Unterkünften trafen wir uns nach einer Pause erneut in der Brauereigaststätte zum Abendessen. Danach hatten wir wieder die Möglichkeit mit Gitarrenbegleitung zu singen. Unsere Wirtin gewährte uns, durch langjährige Berufserfahrung unerschrocken, diese Gelegenheit inmitten der anderen Gäste. Schon eine Herausforderung! Es wurde aber nicht bekannt, dass jemand wegen uns das Lokal vorzeitig verließ. Das Angebot, dass man uns auch engagieren könne, verhallte leider ohne nennenswerte Resonanz.
Am nächsten Morgen führte uns die Rückfahrt zunächst nach Steißlingen. Ein kurzer Spaziergang zum „Uhu-Hof“ mit anschließendem Mittagessen bildete den Abschluss. Wie jedes Mal kam keine Langeweile auf und zu dem äußerst harmonischen Miteinander hat jeder seinen Beitrag geleistet.